Lokomotivstatistik
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Baureihe 38.10 (Preußische P 8)

Bei der Preußischen P 8 handelt es sich um die deutsche Personenzug-Schlepptenderlokomotive schlehcthin. Die Gattung zählt noch heute zu den bekanntesten Dampflokomotiven.
Ihren Anfang nahm die Konstruktion 1906, als die Berliner Maschinenfabrik Schwartzkopff den Auftrag erheielt, eine Nachfolgetype für die Gattung P 6 (DRG-Baureihe 37) zu konstruieren. Die Lokomotivfabrik, entwickelte nach den Vorgaben des Lokomotiv-Dezernenten Robert Garbe eine Lokomotive mit einem herausragend leistungsfähingen Kessel, dem allerdings ein etwas zu schwach konstruiertes Triebwerk gegenüberstand.
Doch häfige Heißläfer an den Treibstangenlagern taten der generellen Leistungsfähigkeit nur wenig Abbruch; einzig die angedachte Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h wurde nicht erreicht; man begnügte sich mit 100; und die Rückwärtsfahreigenschaften waren aufgrund einer mangelhaften Kupplung des Tenders bedenklich.
Nichtsdestotrotz wurden in den folgenden mehr als 20 Jahren fast 4000 Lokomotiven gebaut. Die letzten Lokomotiven für die Deutsche Reichsbahn wurden 1923 geliefert, die Rumänische Staatsbahn erhielten noch Jahre später Lokomotiven von deutschen Firmen; ab 1932 begann sogar noch der Lizenzbau von 230 Maschinen.
Der Bestand war stets großer Fluktuation ausgesetzt. So waren bei der Aufstellung des Reichsbahn-Nummernplans 1925 bereits zahllose Loks an die Siegermächte des Ersten Weltkriegs abgegeben und ausgemustert worden, und auch die Reichsbahn begann schon 1926, nur 3 Jahre nachdem sie die letzten Neubauten erhalten hatte, mit der Ausmusterung der ältesten Lokomotiven.
Viele der auf diese Weise freigewordenen Nummern wurden ab 1939 durch auf den Feldzügen des Zweiten Weltkriegs erbeutete Lokomotiven erneut besetzt. Die P 8 mit der niedrigsten jemals besetzten Nummer war 38 1001, die mit der höchsten 38 4052.
Nach der turbulenten Bestandsentwicklung während des Zweiten Weltkriegs befanden sich auf dem Gebiet der Bundesrepublik wie auch der DDR zahlreiche Lokomotiven, weitere waren auf fast alle kontinentaleuropäische Länder verteilt.
Viele Staatsbahnen konnten noch jahrelang nicht auf die P 8 verzichten. So setzte die DR ihre letzten Loks noch bis 1972 ein, die DB bis 1974 und die PKP noch bis 1981.


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